…habe ich ein bisschen verlernt. Zumindest habe ich oft das Gefühl, wenn ich Texte schreibe, die kontrolliert werden. Darauf haben mich nach meinem ersten Post direkt ein paar Leute angesprochen und ich bin mir dessen auch bewusst. Ich weiss, dass das ja nicht böse gemeint war, aber dazu ein paar kurze Worte. Bis 2011 war ich in der Schule in Deutsch immer gut (bis sehr gut). 2012 habe ich in Kanada gelebt und bin mit einem Mischmasch aus Deutsch und Englisch wiedergekommen, da mein Gehirn sich scheinbar nicht auf einen Schlag wieder umstellen konnte. Ab 2013 habe ich 1,5 Jahre französisch gelernt, also mein drittes Grammatiksystem. 2014 ist Isländisch dazugestoßen(1,5 Jahre). 2015 Norwegisch (andauernd). Außerdem habe ich mir in der Freizeit noch Russisch, Polnisch, Spanisch, Dänisch und Schwedisch angeguckt. Auch wenn ich dauerhaft in Deutschland gelebt habe, geht auf dem Weg die ein oder andere Grammatikregel verloren. Das soll gar nicht so sehr eine Rechtfertigung sein, wie eher eine Erklärung, warum meine Texte nicht unbedingt hundertpro korrekt sind und vermutlich auch weiterhin sein werden. Ich persönlich sehe das Problem auch nicht, solange die Informationen gut überliefert werden. Vielleicht bin ich da ein Freidenker, aber ich glaube eben mehr daran, dass Sprachen ein Schlüssel sind, um mit Menschen kommunizieren zu können, als etwas das einen zurückhält, weil man Angst hat, irgendwelche Fehler zu machen. Es kann also passieren, dass ich sowas wie Folkshochschule schreibe, da ich eigentlich das norwegische Wort Folkeuniversitetet vermeiden wollte und dann das F im Kopf hatte.
So, jetzt Inhalt. Wir fahren Freitag auf die Insel Smøla, wo Johanna und ich vermutlich ab Montag jeweils einen Vollzeitjob haben werden. Sie im Süden der Insel und ich im Norden. Dazwischen liegen 45km Distanz mit der Hütte von Johannas Eltern grob in der Mitte. Wir wollen mit Fahrrädern zur Arbeit fahren, was jeden Tag viel Strampelei ist, aber eben auch gutes Training. Außerdem müssen wir von der Hütte zu den Fahrrädern rudern. Ich kann nicht rudern. Am Wochenende kriege ich einen Crashkurs. Passt schon.
Heute war der Geburtstag von Johannas Bruder und wir haben entspannt gefeiert. Trondheims grauer Marktplatz ist jetzt eine erdfarbene Baustelle. In der Stadt waren viele Deutsche, da hier ein Stop der Hurtigruten Schiffe ist. Ich habe getrockneten Seetang als Snack probiert und mich danach bedankt, dass der Teer lecker war. (Tang = tare; Teer = tjære). Mein Norwegisch wird langsam schon besser, aber ich muss auf meine Betonung achten. Es ist immer noch schwer einem Gruppengespräch hundertprozentig zu folgen. Aber das wird schon. Ich fühle mich pudelwohl und freue mich auf die kommenden Monate 🙂