Am 10.06.2018 bin ich ausgewandert. Ok, mit Verspätung der Flugzeuge eigentlich am 11.06.. Vermutlich wissen es auch alle, die das hier lesen, aber es hat mich in den Norden nach Norwegen gezogen. Ich habe mein Masterstudium in Göttingen (Ressourcenanalyse und -management M.A.) abgebrochen, um ab August in Norwegen einen neuen Master anzufangen. Falls ich angenommen werde. Dafür habe ich allerdings alles mögliche getan, unter anderem einen Englisch- und einen Norwegischsprachtest gut bestanden.
In diesem Blog möchte ich meine Erfahrungen dokumentieren. Für Freunde und Familie, sowie für andere, die mehr darüber wissen wollen, wie es ist, ins Ausland auszuwandern.
Bis zum August ist noch viel Zeit und die werde ich damit überbrücken zu arbeiten. Dank der Hilfe der Mama meiner Freundin konnte ich einen Sommerjob für Ende Juni und Juli bekommen. Johanna (Freundin) und ich wohnen dann_ab Freitag beide auf der Insel Smøla in einer Ferienhütte, von wo aus wir auch arbeiten werden. Wenn die Arbeit dann vollbracht ist, ziehen wir etwas südlich von Oslo in den Studienort Ås. Aber das eben erst im August.
Bisher kommen wir bei Johannas Eltern in Trondheim unter, wo wir uns ein bisschen entspannen und ich mich wieder an Vollzeit-Norwegisch gewöhnen kann. Ohja, gewöhnen muss ich mich auch daran, dass die Sonne zwar untergeht, es aber nie dunkel wird. Ich komme mit Johannas Eltern soweit gut klar, finde sie sehr symphatisch und nehme sie als fröhlich und unterstützend wahr.
Noch ein paar erklärende Worte: Anfang 2016 habe ich angefangen Norwegisch zu lernen. Meine ursprüngliche Motivation war eine Faszination vom Norden, den skandinavischen Ländern und dem Wunsch etwas spannendes, aber dennoch sinnvolles mit meinem Leben anzufangen. Dafür habe ich mich irgendwie nicht in Deutschland gesehen, auch wenn ich den Grund nicht direkt festmachen kann. Jedenfalls ist mein Norwegisch dann über die Zeit ganz gut geworden; besonders nachdem ich meine Freundin Johanna getroffen habe, welche auch Norwegerin ist und mir so enorm weiterholfen konnte. Im April 2018 habe ich dann den sogenannten Bergenstest abgelegt, welcher ein Sprachtest der Folkeuniversitetet in Bergen ist. Laut dem lagen meine Fähigkeiten auf dem Niveau C1, also auf der Skala direkt unter Muttersprachlerniveau (die Skala lautet: A1/A2/B1/B2/C1/C2). In Wirklichkeit ist es so, dass ich mein Norwegisch wirklich gut einschätzen würde, aber eben noch viel zu lernen habe. Besonders was Vokabeln, Redewenungen und grammatikalisches Geschlecht angeht. Ich bin gespannt, wie schnell sich meine Sprachfertigkeiten wohl verbessern werden und wie gut ich mich an die subtilen kulturellen Unterschiede anpassen kann.
Wie häufig ich den Blog führen werde, wird sich zeigen, allerdings könnte es sein, dass ich ab Freitag nur Internet am Handy haben werde.
Lektion des Tages: en utlending – ein Ausländer