Vorletztes  Wochenende waren wir in Trondheim, um die Taufe von Johannas Neffen wahrzunehmen. Erstmal war das eine schöne Pause vom Stress für ein paar Tage und dann konnten wir auch die Familie mal wieder sehen. Es gab natürlich viel Rumgesitze, Kuchen (lecker!) etc., aber es war für mich auch eine interessante Erfahrung, mit einem 2 Monate alten Baby umzugehen. Zudem war es mein erster norwegischer Gottesdienst. Hier läuft es ähnlich, aber doch irgendwie anders ab. Allerdings hat die Pastorin schon eine moderne Prädigt gehalten. Die Kirche selbst war dafür sehr schlicht, aus Holz und irgendwie gemütlich. Dazu tragen vermutlich auch die Kaffee-Sitzecken, die ich bisher in jeder Kirche hier gesehen habe, bei.

Die Hin- und Rückreise haben wir mit dem Zug gemacht. Auf der Hinfahrt habe ich eine 120 Seiten Masterarbeit durchgelesen und auf der Rückfahrt waren wir in einem Schlafwaggon, was wieder aufregend aber wenig erholsam war. Ich bin nachts ein paar Mal aufgewacht, als ich in Richtung meines Kopfes gerutscht bin, der Zug war offenbar durch eine Kurve angewinkelt und hat laut geknackt. Wenn man 10 mal in der Nacht aufwacht und denkt, dass der Zug gleich verunglückt, schläft man eher so lala. Ich war aber nach zwei Tagen wieder auf den Beinen.

Es sieht so aus, als hätte sich der ganze Uni- und Labor-Stress bisher zumindest finanziell gelohnt. Ich bekomme jetzt für meine Arbeit im Labor einen einmaligen Studentenlohn, den man so in Deutschland nie im Leben bekommen hätte. Außerdem sieht es jetzt so aus, als würden wir zumindestens bis Weihnachten weniger Stress haben, da die Klausurenphase anfängt und wir uns darauf konzentrieren müssen. Ich möchte anmerken, dass es eher wahnsinnig ist, dass die normalerweise stressigste Phase des Semesters für uns die “Erholungsphase” wird. (Ich habe mit dem Freund von Johannas Schwester darüber geredet und er meint, dass es nach dem Studium weniger stressig für ihn geworden ist (er ist jetzt Lehrer).)

Ich melde mich vielleicht vor Weihnachten nochmal (ich bin ab dem 12.12. alleine in Ås, da Johanna dann fertig ist und Leute besucht). Dann kann ich hoffentlich endlich mal das Video von Dänemark im September fertig machen. Nagut, bis denne!

 

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *