Es ist wieder länger her, seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe und ich möchte euch auf den neusten Stand bringen. Stefan war seit Anfang Februar zu Besuch und ist vor rund einer Woche gefahren. Obwohl die Wohnung eigentlich nicht genug Platz für 3 Leute bietet, lief aber Alles sehr gut. Wir haben allgemein mehr unternommen und hatten vorallem einen ganz anderen Alltag. Stefan und ich waren auf den Lofoten (siehe Video unten; schaltet ggfs. Deutsche Untertitel an). Zu dritt waren wir bei der Skihütte in Vinstra und auf Smøla. Coronatechnisch war das, dank der extrem geringen Inzidenzwerte in der Gegend, möglich. Tatsächlich waren wir meistens die einzigen mit einer Maske auf. Auch, als das Land die Grenzen geschlossen hatte, hatte auf den Lofoten Niemand eine Maske auf – also ausser uns.
Es war schön, ein bisschen Gesellschaft zu haben. Wir können zwar weder Familie noch Freunde aus Deutschland sehen, aber immerhin klappen immer mal wieder vereinzelte Besuche. Leider mussten wir unseren geplanten Osterbesuch absagen. Jetzt dürfen wir auf den Sommer hoffen. Irgendwann sollte es ja mal etwas richtung Normalität rücken. Naja, im Moment wird immer Alles nur schlimmer. Also abwarten.
Auf der guten Seite kann ich kein Jahr mit Arbeitslosigkeit feiern, da ich jetzt einen befristeten Teilzeitjob als Forschungsassistent habe. Dabei handtiere ich verschiedene Eigenschaften von Umweltgiften (z.B. Blei) und helfe, ein Modell zu konstruieren. Leider sind die Stunden nach Bedarf, ohne dass es in den letzten 14 Tagen Bedarf gab. Naja, besser als Nichts ist es auf jeden Fall und ab und zu kommen mal halbwegs vernünftige Arbeitstage zusammen. Ansonsten habe ich noch eine Stelle als GIS Experte in Aussicht, in die Johanna mich per Vitamin-B bringen könnte, sollte das so überhaupt möglich sein. Zudem hat der Leiter der Mausund Feltstasjon Interesse an mir. Das liegt aber so weit am Arsch der Welt, dass absolut Nichts in der Nähe liegt und es auch ein Problem wäre, mit Johanna zusammen zu wohnen. Also mal gucken, was sich so ergibt.
Ich muss sagen, dass man sich als Arbeitssuchender zu Coronazeiten wirklich weder wertgeschätzt noch gewollt fühlt. Dabei habe ich definitiv Qualifikationen, mit denen man einen guten normalen Job ausführen könnte. Ich habe schon daran gedacht, dass ich mich ja selbstständig machen könnte, damit ich mir den ganzen Bullshit von irgendwelchen Leuten erspare, die mich beurteilen sollen, ohne auch nur ansatzweise zu verstehen was Sache ist. Ohne zynisch sein zu wollen, aber die Generationen vor meiner haben dem Planeten schon viel schlechtes angetan und sagen mir jetzt dass ich mit meiner 6-jährigen Ausbildung und Arbeitswillen leider nicht gut genug bin, meinen Teil dazu beizutragen, die Welt etwas besser zu machen. Ja, toll, ne.
Ich habe wieder damit angefangen zu meditieren, was mir persönlich damit hilft, mich im Alltag ein bisschen entspannen zu können. Das wirkt echt wunder. Ansonsten spiele ich weiterhin fleissig Dudelsack und würde auch irgendwann gerne das richtige Instrument (Scottish Smallpipe in A) kaufen. Aber erstmal das Geld dazu verdienen, klingt ganz sinnvoll. Jedenfalls macht es immernoch Spass! Sonst mache ich wieder mehr Sport, seit Stefan weg ist. Wie üblich Kettlebell und Joggen abwechselnd. Ich bin ja immer noch für den 48km Lauf im Juni angemeldet, hehe.
Über Ostern sind wir wohl das Wochenende in Bøfjorden und tragen hoffentlich ein bisschen dazu bei, die Hütte ein bisschen zu renovieren. Dort ist theoretisch diesen Sommer wieder ein Treffen mit den Leuten aus Göttingen+ geplant. Nicht, dass ich sehr viel Hoffnung dafür habe, aber ich habe Lust, die Hütte ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Irgendwann ist ja das nächste Mal!
Johanna und ich haben auch überlegt, dass wir irgendwann im Sommer gerne nach Deutschland kommen wollen. Das ist ein ok realistischer Plan, denke ich. Dann lasse ich euch mit dem Video aus den Lofoten zurück. Wie gesagt, schaltet ggfs. Untertitel (CC) an.