Ok, ich fand es schon immer blöd Blogeinträgen, Bildern oder Videos Namen geben zu müssen. Die sollen einen motivieren, den Eintrag anzusehen, während sie in Wahrheit meistens schnulzig nervig, oder langweilig klingen. Jetzt aber zum Blog.

Auch wenn ich den Januar frei habe, habe ich versucht jeden Tag etwas produktives zu tun. Meine zwei großen Projekte dabei sind Ski fahren lernen und besser im Photos bearbeiten werden. Was Langlaufski angeht, habe ich mich tatsächlich deutlich verbessert. Von meinem ersten Anlauf mit meinen eigenen Ski habe ich sogar ein kleines Video gemacht.

Inzwischen bin ich noch ein bisschen besser geworden und bin damit ungefähr auf dem Niveau von dem durchschnittlichen Norweger, der komplett außer Übung ist und vielleicht eine künstliche Hüfte hat oder so. Jedenfalls habe ich wirklich viel Spaß damit. Außerdem ist es ein bisschen schwer hier raus zu kommen, was durch Skier wirklich einfach bleibt und hier auch ein soziales Erlebnis zu sein scheint. Ich habe letztes Mal meine Kamera mitgenommen und wurde von ein paar Leuten freundlich angesprochen. Sowas passiert in Norwegen sonst NIE, wie es scheint. Johanna und ich waren auch schon zusammen los, wo ich gemerkt habe, dass noch viel Raum nach oben ist, was Können angeht. Aber ich falle schon kaum noch hin, was ja positiv zu vermerken ist.

Anfang Februar fahren Johanna, ihre Eltern und ich ein Wochenende zu einer Hütte in der Nähe von Oslo, um dort Ski zu fahren. Ich bin mal gespannt, wie das so läuft, aber besser vorbereitet war ich auf jeden Fall noch nie.

Wie es aussieht, muss ich mir einen Reisepass von der Botschaft besorgen, um meine Bank richtig benutzen zu können oder die Bank wechseln zu können. Nagut, sowas ist ja inzwischen schon bekannt, aber ich bin erstaunt, dass ich monatelang versucht habe, solche Probleme zu lösen und es gefühlt unendlichen Nachschub gibt. Dafür bin ich aber auf einem guten Wege, mir ein Masterarbeitsthema zu besorgen. Mit meinem Betreuer habe ich schon geredet, jetzt werde ich am Montag aber noch mit einem Zweitbetreuer an dem hiesigen biologischen Forschungsinstitut (NIBIO) reden, um festzustellen, ob auch wirklich alles passt und was genau mein Thema denn eigentlich sein wird. Die Richtung steht aber schon fest und ist Mikroplastik in Sedimenten und Boden (‘mikroplast i sedimenter og jord’), was super interessant für mich klingt. Dazu gibt es noch recht wenig Forschung, aber ein paar Eckpunkte sind schon recht sicher, wie z.B. die Fähigkeit von Plastik, Umweltgifte zu binden und so vom Auflösen zu hindern. Das Ganze wird natürlich wieder viel Arbeit, aber das Thema klingt wirklich motivierend, finde ich.

Bevor ich es vergesse: Alle meine Noten sind jetzt bekannt und ich habe alles durchschnittlich bestanden, außer Bodenkunde, wo ich etwas besser war. Das bedeutet einerseits, dass ich in Umweltchemie (wo ich den langen ‘Spickzettel’ hatte) schlechter abgeschnitten habe, als erhofft, aber andererseits auch, dass ich Verwaltungsrecht genau so gut abgeschnitten habe, obwohl ich alles innerhalb von 4 Tagen gelernt habe und vorher nichtmal wusste, wie man solche juristischen Texte überhaupt schreiben soll. Schon mal gar nicht auf Norwegisch. Dabei habe ich auch eingesehen, dass ich eben kein 1er-Student bin, egal was ich tue. Sowohl die Gene, als auch der Fleiß ergeben wohl die Endnote. Es war etwas schwerer, wirklich zu verinnerlichen, dass lernen nicht jedem gleich schwer fällt und ich so oder so ein bisschen schlechtere Karten habe, aber auf der anderen Seite ist es sicher auch eine richtig gute Erkenntnis, dass ‘durchschnittlich’ gut genug sein muss. Es kann nicht jeder besser als die anderen sein. Und das ist auch gut so. Ich persönlich bin sehr zufrieden damit, dass ich mich hier auf einer fremden Sprache, in einem anderen Land mit anderen Ansprüchen ganz gut durchschlage. Wenn man nicht akzeptieren kann, dass man durchschnitt ist, dann ist man immer noch durchschnitt, aber zusätzlich noch unzufrieden.

So letztendlich noch ein bearbeitetes Foto von der Skitur. Falls man nicht offensichtlich sieht, dass es bearbeitet ist, fragt euch doch mal, ob es so aussehen würde, wenn man das Foto machen und direkt hochladen würde. Derzeit übe ich eine fotgeschrittene Technik und das hier ist mehr oder weniger noch die Testphase. Sobald ich bei eindrucksvolleren Landschaften bin, kann ich das wirklich austesten.

Ok, eine letzte Sache noch. Dieses Semester versuche ich sozialer zu sein und Leute zu treffen. Heute Abend gehe ich zu einem Treffen vom Fotoklubb und schaue mal, wie das so wird.

 

Wir lernen Norwegisch: en skitur – eine Skifahrt

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