Mein Sommerjob ist jetzt offiziell zu Ende. Ich habe 144h gearbeitet und gut Geld verdient. Gegebenenfalls muss ich allerdings 1/3 davon erstmal als Steuern zahlen, bis ich es nächstes Jahr wiederbekomme, da ich unter dem Betrag liege, unter dem man überhaupt Steuern zahlen muss, aber nicht nach einer Befreiung von Steuern fragen konnte, da ich keine Personennummer habe (P-nummer).
Die Arbeit war oft recht entspannt und gut erträglich, allerdings hatte ich eben ein paar Probleme, mich dort richtig zu integrieren. Die Kollegen waren zwar alle nett, aber ich konnte keinen richtigen Draht zu ihnen aufbauen. Trotzdem war es eine gute Erfahrung einen ersten Job in Norwegen gehabt zu haben. Nicht nur, dass ich relevante Arbeitserfahrungen gesammelt habe, sondern auch dass ich mein Norwegisch verbessern konnte und ein bisschen mehr verstanden habe, wie die Norweger so ticken, wird mir sicher in der Zukunft weiterhelfen können. Ich möchte noch anmerken, dass der anstrengende Teil des Jobs nicht der teils 2 Stunden lange Anfahrtsweg per Ruderboot und Fahrrad, oder die Arbeitszeiten bis in die Nacht waren, sondern der psychische Aspekt, dass Johanna und ich zwar zusammen gewohnt haben, aber trotzdem teilweise eine Woche so gut wie keine Zeit mit einander verbringen konnten, da sie tagsüber und ich abends/nachts gearbeitet habe. Es hat psychisch wirklich gezehrt, zu wissen, dass ich den einen Tag nach dem anderen tagsüber vertrödeln muss, obwohl ich Zeit mit ihr verbringen wollte und dann aber weg musste, sobald sie nach Hause gekommen ist. Wir haben gestern gemerkt, dass wir so wenig miteinander reden konnten, dass wir über Sachen von vor zwei Wochen nicht geredet hatten. Memo an mich selbst: Nächstes Mal so etwas auf jeden Fall verhindern.
Jetzt haben wir aber noch ein paar Tage auf Smøla, in denen wir einfach die Ferien genießen werden. Danach geht es dann nach Trondheim und anschließend nach Ås. Morgen kommt eine Freundin der Familie nach Veiholmen, wo wir dann auch mit dem Boot Veltepetter ( bedeutet so circa “der, der immer umkippt”…) fahren wollen, um sie zu besuchen. Dann kann ich meine ganzen Sachen, das Trinkgeld vom Job und hoffentlich auch meine Bankkarte abholen. Die Bankkarte sollte per Post versendet werden, allerdings haben wir auf Veiholmen gar keinen Briefkasten. Dann wollten wir erst einen aus einer alten Eispackung bauen, aber haben uns entschieden, ihn nach Vågarbryggå schicken zu lassen.
Letztens haben wir einen halben Tag lang Torf gestochen, welcher auf das neue Bootshaus (No. et naust) als Dachbelag kommen wird. Das sieht dann sicher echt gut aus und man stellt sich das so ein bisschen romantisch vor, aber Torfstechen ist eine unglaubliche Arbeit. Vorallem wenn man von Bremsen (No. en klegg) förmlich aufgefressen wird. Aber irgendwie war es trotzdem eine gute Erfahrung. Das war ein bisschen wie ein Museum zum mitmachen.
Von jetzt an wird der Aufenthalt sicherlich angenehmer. Ich freue mich schon auf das Studium und das Leben in Ås, die restlichen Tage auf Smøla und unsere erste richtige Wohnung in Norwegen. Ab dann nehmen wir auch gerne Besuch entgegen (behaupte ich jetzt mal). Ich gehe jetzt raus und genieße die Sonne und die “Wärme” 🙂
Wir lernen Norwegisch: en øy – eine Insel; øya – die Insel (z.B. Edøy = Ed-Insel)