Als Johanna und ich diese Woche spazieren waren haben wir festgestellt, dass gerade absoluter Ausnahmezustand für uns herrscht. Wir haben so lächerlich viel zu tun, dass wir uns faul fühlen, wenn wir mal einen Tag “nur” 8 Stunden gearbeitet haben und trotzdessen, dass wir quasi nichts anderes machen, häuft sich die unerledigte Arbeit immer höher. Die ungünstige Situation aus einem gewöhnlichen Uni-Semester und gleichzeitig der Masterarbeit erlaubt einfach gar keinen Spielraum für Freizeit.  Sobald man theoretisch Mal ein paar Stunden frei von der Uni hat, kann man ja etwas für die Masterarbeit tun. Ins Labor kommt man auch am Wochenende, wie zB heute am Sonntag. Also steht jeden Tag Arbeit von 8 bis mindestens 18/19 Uhr an, oft auch länger. Das ganze ist natürlich unbezahlt. Dann ist es kein Wunder, dass sowohl Johannas als auch meine Laune meistens nicht strahlend ist. Ungefähr Anfang Dezember allerdings sind zumindest die Vorlesungen vorbei. Dann stehen zwar unmittelbar die Klausuren an, aber dann müssen wir nur lernen und haben eine gute Begründung nicht an der Masterarbeit zu werkeln. Eigentlich ist die ja nur für das kommende Semester gedacht, aber wir waren ja schlau genug, früh anzufangen (achtung Ironie). Jedenfalls ist es ab dann wieder möglich sich auf eine Sache gleichzeitig zu konzentrieren. Dann hat man sicher nicht mehr das Gefühl in Arbeit zu ersticken und stattdessen fühlt man vielleicht sogar wieder, dass man auf etwas zu arbeitet und nicht hier ist, um bestraft zu werden.  Ich möchte mich gerne für den saueren Ton entschuldigen, aber so ist nun mal die Realität – und wir fühlen uns sicher besser, wenn wir das hier später nochmal lesen und es besser haben. Das ist ja das doofe; ich denke eigentlich gar nicht, dass ich ein negativer Mensch bin, aber das hier würde vermutlich jeden fertig machen.

Das Dänemark Video habe ich noch nicht wieder angerührt, aber dafür habe ich einen kurzen, representativen Clip aus dem Alltag. Diese Woche bin ich zum Zahnarzt gegangen, da ich dachte, ich hätte Zahnstein. Es hat sich herausgestellt, dass es eine alte, schlecht gemachte Füllung war, die ausgetauscht werden muss und ich zudem noch ein Loch habe. Da Zahnärzte hier in Norwegen nicht von der allgemeinen Versicherung gedeckt werden und jeder die Kosten selbst tragen muss, sieht es so aus, als ob der Spaß mich 4800 NOK (~480€) kosten wird. Alternativen dazu gibt es nicht wirklich. Ist ja auch nur der Wert von Essen für uns beide für ca. 2 Monate. Später, mit einem dementsprechend bezahlten Job, ist das hoffentlich kein großes Drama mehr, aber jetzt wirkt es schon etwas lächerlich. Immerhin wirkt der Zahnarzt sehr qualifizert.

Ich gehe dann mal zurück an die Arbeit. Man liest sich hoffentlich mit fröhlicheren Tönen dann demnächst wieder!

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