Es hat sich wieder genug angesammelt, um darüber zu schreiben. Die Woche mit dem Graben der Bodenprofile war ganz schön, nur ein bisschen regnerisch hier und da. Außerdem war unser Torf-Profil das einfachste. Unser 1*1,5*0,9m Loch war am einfachsten auszuheben. Es ist auch ein bisschen spannend, dass der Boden komplett organisch ist, also keine Sandkörnchen oder ähnliches beinhaltet. Diese Woche haben wir unsere Proben dann ein wenig im Labor unter die Lupe genommen. Um mal einen Eindruck zu geben, was man bei einem Boden so ermitteln kann liste ich mal die untersuchten Eigenschaften auf: Nassgewicht, Trockengewicht, Gewicht nach 12 Stunden bei 550°C, Farbe, Dekompositionsgrad (mit drei verschiedenen Experimenten getestet), Partikelgrößenverteilung, Steingehalt, Wurzelgehalt, Dichte, Kohlenstoffgehalt, Porenvolumen pro 100cm³, Partikelvolumen pro 100cm³, pH-Wert und Bodenklassifizierung. Das Ganze dann sechs Mal, da wir so viele verschiedene sog. Horizonte im Boden haben.

Wie man vielleicht auch erahnen kann, ist unsere Gruppe multikulturell. Wir kommen aus Norwegen, Deutschland (nur ich), Italien, Ghana und der Ukraine. Der Kurs ist, wie gesagt, auf Englisch, was aber nicht heisst, dass nicht auch ein guter Teil Norwegisch benutzt wird. Ich persönlich habe nur Norwegisch benutzt, wenn ich nur unter Norwegern war, um die anderen nicht auszugrenzen. Die Sprache zu verbessern ist zwar wichtig, aber Niemanden auszugrenzen ist, meiner Meinung nach, noch wichtiger. Diesen Freitag haben wir alle unsere Ergebnisse in einer Präsentation vorgestellt, wo die Professorin unsere “very good” fand und meinte, dass daraus sicher eine gute Hausarbeit wird.

Seit dieser Woche bin ich Mitglied in dem NMBU Fotoklub (NMBU = Norges Miljø- og Biovitenskapelige Universitet = meine Uni). Beim ersten Treffen ging es erstmal nur ums Kennenlernen. Allgemein ist das Niveau nicht so super hoch, aber die Leute haben alle Bock und das ist das wichtigste. Was genau dann weiter in dem Klub passiert, steht noch nicht richtig fest, aber es wird so ein paar Kurse geben und so. Ich will einen Porträtfoto Abend für Neueinsteiger vorschlagen. Solche Sachen eben. Außerdem bin ich zum Treffen von Tuntreet, unserer Studentenzeitung, gegangen und fotografiere am 17.09. ein Konzert dafür. Der Zweck soll sein, ein paar Leute kennenzulernen. Aber da habe ich die besten Chancen im Fotoklub, wie es aussieht. Das Treffen hat echt Spaß gemacht.

Zu guter letzt habe ich diese Woche zwei Projekte im Gang, die sich nur um Nahrung drehen. Das erste ist bereits fertig: Schwarzbrot. Brot in norwegischen Supermärkten würde man aus deutscher Perspektive eher Toast nennen, also dachte ich mir, dass ich einfach Schwarzbrot selber mache. Wusstet ihr, dass das zwei/drei Tage dauert? Naja, es hat sich jedenfalls gelohnt, auch wenn es noch Verbesserungspotential gibt. Das zweite Projekt ist Kvass. Dabei handelt es sich um ein russisches Getränk, was aus Brot und Rosinen gemacht wird. Außerdem ist es mit Hefe fermentiert, also muss auch das seine zwei Tage stehen und in Ruhe fertig werden. Was an den beiden Kochprojekten ganz witzig ist, ist, dass die Sachen beide bei rund 35°C gelagert werden sollen. Eigentlich könnte man dazu wohl die Lampe im Ofen nutzen, was unserer nur leider nicht erlaubt, da es ein Hightech-Gerät mit allen möglichen (Sicherheits)vorkehrungen ist. Stattdessen nutzen wir also die Fußbodenheizung im Bad. Wir machen Essen mit dem Boden im Badezimmer. Und ihr so?

Wir lernen Norwegisch: ja = ja; nein = nei; nicht = ikke (z.B. Nei jeg kan ikke. = Nein, ich kann nicht.)

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